Vorlesetag in der Schule
Vorlesetag in der Grund- und Mittelschule Absberg-Haundorf!
Die Lust an Büchern und am Lesen zu wecken, ist das erklärte Ziel des Vorlesetags, den die Grund- und Mittelschule Absberg-Haundorf jedes Jahr für alle Schüler und Schülerinnen organisiert. An allen drei Schulstandorten – Absberg, Gräfensteinberg und Obererlbach – ziehen die Jungen und Mädchen an diesem Tag durch den Ort und lauschen den unterschiedlichsten Geschichten an etwas ungewöhnlicheren Orten.
Ob in der Kirche, im Feuerwehrhaus, am Lagerfeuer, auf einem Dachboden, in einem Tagungsraum, einer Scheune oder gar einem Stall – insgesamt 16 Stationen warteten auf gespannte und interessierte Zuhörer. Diese durften aber nicht nur ihre Ohren spitzen und in ihrer Fantasie zu abenteuerlichen Reisen aufbrechen, sondern auch ab und an selbst kreativ werden: Vom Sterne basteln bis Weihnachtskarten gestalten war einiges geboten, und in Gräfensteinberg weihte Buchbinder Wolfgang Kokula den Nachwuchs in die Geheimnisse dieser alten Handwerkskunst ein. Nik Baumann vom Team der Gunzenhäuser Stadt- und Schulbücherei hatte für die Absberger Schüler ein spannendes Bilderbuchkino im Gepäck, und die „Großen“ in Gräfensteinberg hatten sogar Besuch von einer echten Autorin: Anja Stapor gewährte dem jungen Publikum nicht nur einen äußerst sympathischen Einblick in das Leben einer Schriftstellerin, sie erklärte ihnen auch, wie viele Arbeitsschritte nötig sind, bis aus einem Manuskript wirklich ein Buch geworden ist. Neben einer beeindruckenden Kurzgeschichte stellte sie den Jugendthriller „Lupus Noctis“ vor, den sie zusammen mit ihrer Freundin Melissa Hill geschrieben hat. Das Besondere für ihre Zuhörer war der lokale Bezug zu Gunzenhausen, der Heimatstadt von Anja Stapor: Dort, im unterirdischen Hilfskrankenhaus unter der Berufsschule, lassen sie und Melissa Hill ihre nervenaufreibende Geschichte spielen und damit an einem Ort, an dem wohl so ziemlich jeder der Jugendlichen schon einmal vorbeigefahren ist. Entsprechend interessiert zeigten sie sich an dem Jugendthriller, der vielleicht bald auf dem ein oder anderen Nachttisch zu finden sein wird.
In fremde Welten eintauchen konnten die Schüler auch mithilfe einer fremden Sprache: So ging es heuer auf Englisch mit Alice ins Wunderland und auf Ukrainisch in das wunderbare Reich der Grimmschen Märchen. So viele Eindrücke machten natürlich hungrig, und da passte die Buchstabensuppe, die der Elternbeirat an jedem der Schulstandorte frisch zubereitete, perfekt für die Pause.
Ein solcher Tag ist nur mit Hilfe vieler fleißiger Hände möglich: Deshalb geht ein riesiges Dankeschön an alle, die selbst zum Buch gegriffen, ihre Räume zur Verfügung gestellt oder heiße Suppe für die Kinder gekocht haben. Als Dankeschön für die Helfer gab es in diesem Jahr ein lecker gefülltes Marmeladengläschen aus dem kleinen Lädchen „nei´gschaut“ in Schnittling. Unter dem Motto „Spenden statt schenken“ münzt die Schule ihren Dank außerdem um und unterstützt ein Hilfsprojekt in Uganda. Dort muss der Unterricht aufgrund baulicher Mängel und fehlender Möbel oft im Freien stattfinden. Die Spende der Schule wird für den Bau neuer Klassenzimmer und für die Anschaffung von Tischen und Stühlen verwendet und leistet damit einen Beitrag dafür, Kindern den Schulbesuch und damit den Zugang zu Bildung zu ermöglichen.
Bilder/Text: Tina Ellinger